wasserfloh

Regen Zulaufes hat sich auch heuer wieder das Wahlpflichtfach Biologie erfreut. Das Programm der 6. Klassen war vielfältig und bunt, für jeden sollte am Jahresende etwas dabei gewesen sein.
Wir haben mikroskopiert, bis die Mikroskope glühten, Schweineaugen und Fische seziert, gefärbt und geschnipselt, uns mit der menschlichen Verdauung auseinandergesetzt und Lebensmittelversuche durchgeführt. Bienen wurden ebenso unter der Stereolupe betrachtet wie die kleinen Lebewesen in unserem Schulteich. (Bild 1: Wasserfloh aus dem Schulteich)
Ganz besonders spannend war die Einheit „Humanethologie“, in der wir uns in Kleingruppen an „Menschenversuche“ machten. Was jetzt etwas unethisch klingt, war in Wahrheit der Versuch, von der Planungsphase eines Experimentes über die Durchführung bis hin zur Dokumentation und der Analyse völlig eigenständig und hautnah die Tücken und Besonderheiten echter Experimente zu erleben. Wir begannen damit, uns in Kleingruppen verschiedene Versuchsszenarien auszudenken, die wir dann in aller Öffentlichkeit, nämlich am Leobner Hauptplatz und dessen Umgebung ausprobieren wollten. Bereits diese Planungsphase gestaltete sich sehr erheiternd, denn welcher Versuch würde sich wohl am besten eignen? Die Ideen waren schier grenzenlos, wenn auch manchmal etwas ausufernd (so sahen wir dann im letzten Moment davon ab, uns direkt im Zentrum Leobens gegenseitig zu verprügeln, um die Reaktionen der Passanten zu analysieren, da wir erwarten mussten, dass möglicherweise die Polizei keine rechte Freude mit unserem Unternehmen haben würde….).
Schlussendlich waren einige interessante Versuchsideen entstanden, die es eine Woche später galt umzusetzen. Da war beispielsweise ein Schüler bereit, sich im Pyjama und mit rosa Kuscheltier samt Polster und Decke in aller Öffentlichkeit einfach auf die Straße zu legen (Gott sei Dank fanden unsere Versuche am bis dahin heißesten Tag des Jahres statt..), andere Schülerinnen wiederum versuchten arglosen Passanten weiszumachen, sie wären mit gerade einmal 15 Jahren ungeplant schwanger geworden und wüssten jetzt nicht, was sie tun sollten, und wieder andere schlüpften bei größter Mittagshitze in entzückende Hasenkostüme, um die Reaktionen der Leobner zu analysieren. Diese und andere Aktionen wurden natürlich in Bild und Ton festgehalten, um sie dann später auswerten zu können. Die Reaktionen der Leobner waren höchst unterschiedlich und boten uns im Anschluss jede Menge Gesprächsstoff. Natürlich wurden alle direkt angesprochenen Passanten im Anschluss über den Hintergrund der Aktion aufgeklärt und auch die sicherheitshalber inzwischen eingeweihte Polizei zeigte sich sehr kooperativ. 

wapf bio

In einer weiteren Stunde in der Schule wurden die Ergebnisse schließlich aus- und bewertet und präsentiert. Diese Verhaltens- Einheit war genauso aufschlussreich wie lustig und spannend und an weiteren möglicherweise fortführenden Ideen mangelt es uns nicht. Somit gleich eine Warnung vorweg: Sollten Euch komische Gestalten im Leobner Zentrum auffallen: mitmachen oder helfen aber keinesfalls wegsehen!