Die 7. Klassen beschäftigten sich im BE- Unterricht  unter der Leitung von Fr. Prof. Hovanyi, nach demokratischer Abstimmung,  den Großteil des ersten Semesters mit dem Thema „plastische Kunst“.

Die Ytong-Engel - Ein steiniger Weg

von Christina Spirk, 7a

Nachdem wir einige Grundprinzipien und allgemeine Informationen über Plastiken erhalten hatten, machten wir uns voller Elan daran, unsere Arbeitsaufgabe, einen Klotz in einen Engel oder etwas „Engelähnliches“ zu verwandeln, vorzubereiten.
Bevor man uns mit Hammer und Meißel an unseren Ytong- Steinen zur Tat schreiten ließ, formten wir einige 5cm- Entwürfe für unsere Engelchen mit Knetmasse, um in etwa zu wissen, was wir aus unserem 60 cm hohen Steinklotz machen sollten. Die schwierigste Aufgabe dabei war für uns zu lernen, in 3D-Formen zu denken.
Als dann nach einigen Stunden unsere Knetmassemodelle endlich räumlich waren und mehr oder minder unseren Vorstellungen entsprachen, durften wir uns mit Säge, Hammer, Meißel und Feilen bewaffnet, im Keller unserer Schule, an die Arbeit machen.



Der Unterschied von unseren Plastilinentwürfen zum Handtieren mit unserem Stein, war natürlich ein Großer. Anders als bei der Knetmasse konnten wir nun nicht mehr einfach irgendwelche Stücke dazu kleben - alles, was einmal weggemeißelt war, blieb auch weggemeißelt- und da nur jeder einen Ytong-Stein zur Verfügung hatte, war auch die Anzahl der Fehlversuche eingeschränkt.
Was am Anfang für uns eine beinahe unmögliche Vorstellung war - aus unseren rechteckigen, teils widerspenstigen Steinklötzen, eine plastische Figur zu erschaffen - nahm in den darauffolgenden Wochen immer mehr Gestalt an.
Kurz vor Weihnachten hatten wir schließlich nach harter Arbeit, allseitigen Bemühungen und vielen guten Ratschlägen und Hilfestellungen unserer Frau Professor, alle unser Ziel erreicht und hatten unsere rohen Ytong -Steine  schließlich doch zu plastischen, engelsgleichen Kunstwerken mutieren lassen.
Obwohl wir alle dasselbe Thema behandelten, war aus jedem der anfangs identen Steinklötze, eine ganz individuelle, nach eigener Vorstellung ausgearbeitete, Engelsskulptur geworden. Nachdem wir unsere Skulpturen noch mit einer Schutzschicht überpinselten, konnten unsere Engel nun endlich ihren Zweck erfüllen, nämlich in der St.Xaver-Kirche in Leoben während der Weihnachtsfeiertage zur Schau gestellt zu werden. 



In der letzten BE-Stunde vor den Ferien transportierten wir unsere Skulpturen in die Kirche, wo sie die Seitenaltäre zieren durften. Nach sehr schönen und zum Nachdenken anregenden Ansprachen von Fr. Prof. Hovanyi, unserem Herrn Direktor und dem Stadtpfarrer von Leoben, Hr. Dr. Plöbst, wurden wir sogar noch zur Belohnung in das Pfarrhaus auf Kaffee und Kuchen eingeladen. Unsere Engelsfiguren blieben über Weihnachten in der St. Xaver-Kirche und erhielten nach zuverlässigen Quellen viel Lob und Bewunderung.
Das Arbeiten mit plastischer Kunst war für viele von uns etwas ganz Neues wie auch Außergewöhnliches, aber für uns alle eine lustige Abwechslung zum sonstigen Schulalltag und wir möchten uns alle sehr herzlich bei Fr. Prof. Hovanyi bedanken, die uns, trotz Stauballergie, einen Einblick in die Welt der sehr viel staubenden Bildhauerei ermöglicht hat.
 
Weitere Fotos von diesem Projekt finden sie in unserer Kunstgalerie!