von Mag. Johannes Gsaxner
Ein aktuelles Thema wurde beleuchtet.
Mag. Tanja Stangl von der Einrichtung VIVID – Fachstelle für Suchtprävention referierte kürzlich in der Aula des Alten Gymnasiums Leoben zum Thema „Online-Sucht von Jugendlichen“. Eltern, Schüler und Lehrer folgten der Einladung und erfuhren an diesem Abend viel Wissenswertes über die moderne Kommunikationsgesellschaft und ihre Folgen.

Nach der Begrüßung durch Direktor Mag. Friedrich Fischelschweiger und einer kurzen Einleitung nannte Mag. Tanja Stangl folgende Aspekte:

  • Fast alle Jugendlichen bewegen sich heutzutage im Internet; der überwiegende Teil auch auf sozialen Netzwerken, wie Facebook usw.
  • Die mobilen Messangerdienste wie „WhatsApp“ werden immer beliebter
  • Die „Online-Sucht“, die hieraus entstehen kann, regt die gleichen Gehirnzonen an wie Alkohol oder Tabak und muss daher als ernstliche Gefahr angesehen werden.

In Österreich sind mittlerweile bereits an die 50.000 Menschen tatsächlich „online-süchtig“, wobei dieser Begriff sehr streng definiert ist und die Anzahl jener, die auch schwer von Handy und Co. loskommen noch bedeutend höher liegt.
Immer mehr Jugendliche unterschätzen die Gefahren, die dadurch entstehen. Vor allem in datenschutzrechtlicher Hinsicht gibt es Probleme: Fast niemandem ist bewusst, dass alle Kommunikationen über mobile Dienste wie Facebook oder WhatsApp zentral abgespeichert werden und natürlich auch an die Öffentlichkeit geraten könnte. Wer in einem WLAN-Netzwerk „chattet“ läuft überdies Gefahr, dass jeder ebenfalls in diesem Netzwerk befindliche User auch Nachrichten usw. mitlesen kann.
Was kann man gegen die „Online-Sucht“ von Jugendlichen tun?

  • Keine generellen Verbote aussprechen – sie reizen nur, sie zu umgehen
  • Präventiv wirken: Gespräche führen, Aufklärung betreiben
  • Alternativen schaffen / auf Alternativen hinweisen (viele Jugendliche sind nur aus Langweile ständig mit ihrem Handy „beschäftigt“)

Mag. Tanja Stangl wies auch insbesondere darauf hin, dass soziale Netzwerke nur pseudo-Freundschaften bilden und dies dann gefährlich werden kann, wenn der Schüler/Jugendliche Wahrheit und Fiktion nicht mehr zu unterscheiden weiß. Genauso verhält es sich mit Netzwerk-Spielen, welche immer mehr Jugendliche dazu nützen, sich eine Parallelwelt aufzubauen.
Am Schluss des Vortrages wies Mag. Stangl noch darauf hin, dass neue Medien keinesfalls als „schlecht“ gesehen werden dürfen – der Umgang mit ihnen will aber gelernt sein!
Ein ausgesprochen interessanter Vortrag, der nicht nur Aufklärungsarbeit leistete und Fragen beantwortete sondern auch Material für den Unterricht und für Gespräche mit Schülern bot!