von David Schlager
"Regisseur" und Kameramann Alexander Perko
verwendet keine Worte. Er braucht sie auch nicht. In der ihm eigenen und typischen Bildersprache vermag er alles auszudrücken, was er will und erzählt auf diese Art und Weise im  neuen von ihm und seiner Crew geschriebenen und gestalteten Kurzfilm "Mitgerissen" eine Geschichte, wie sie heute oder morgen jederzeit und überall passieren könnte:

Während eines Tests überredet ein "bad boy" seinen Sitznachbarn, ihn abschreiben zu lassen. Plötzlich als einer der Seinen akzeptiert, führt er ihn in seine Gang und damit auch in seine Welt ein. Nacheinander wird der vormals so harmlose junge Mann zum Trinken, Rauchen, Schwänzen, ja sogar zum Stehlen und Prügeln animiert. Erst, als man gemeinschaftlich auf seinen ehemals besten Freund eindrischt, kommt er wieder zur Vernunft. In dieser Schlussszene gerät das "Händchen-Halten" vielleicht etwas zu plakativ, dies ist jedoch auch schon der einzige Punkt, welchen man an diesem ansonsten so hervorragend gelungenen Streifen kritisieren könnte. Die anderen Szenen sind allesamt stark und von größter Wirkung gestaltet, etwa das Stehlen im Supermarkt oder das erstmalige Abpassen vor der Schule.



Manuel Reiner gelingt in der Hauptrolle ein beklemmend gutes Porträt eines zunächst von schlechtem Einfluss fehl geleiteten und schließlich doch auf die Seite des Guten zurückkehrenden Menschen. Mark Freimann ist ein ungeheuer charismatischer Bösewicht, welchem man das einflussreiche "Bad-boy"-Image nahtlos glaubhaft abnimmt. Auch die übrigen kleineren Rollen sind allesamt deckend und untadelig gut besetzt.
Ein Projekt, welches nach weiteren förmlich schreit.

Ein Projekt, welches einen als Zuseher im wahrsten Sinne des Wortes "mitgerissen" hat.