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von Julia Truschner, 7a

Am 23. Mai 2017 besuchte die 7.A-Klasse im Zuge des Unterrichtsfaches PuP (Psychologie) den Blinden- und Sehbehindertenverband Steiermark in Graz.

Nach einer etwas turbulenten Anreise wurden wir SchülerInnen von einer Mitarbeiterin des Verbandes in Empfang genommen und in einen Sitzungsaal geführt, wo uns drei sehbehinderte Frauen und eine weitere Mitarbeiterin erwarteten. Nachdem uns das Programm für die verbliebenen drei Stunden erläutert wurde, teilte sich unsere Klasse in zwei Gruppen auf. Die eine Gruppe blieb im Sitzungssaal und erfuhr von den drei sehbehinderten Damen, wie man im Alltag mit einer Sehbehinderung umgeht und welche verschiedenen Hilfsmittel es gibt. So wurde uns zum Beispiel gezeigt, wie man einen Text mit Hilfe der Brailleschrift schreiben kann, welche verschiedenen Unterhaltungsspiele es auch für Sehbehinderte gibt oder wie man einen Blindenstock im Alltag richtig verwendet.

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Die andere Gruppe besuchte währenddessen das „Frühstück im Dunkeln“ im Keller. Dabei wird man in einen komplett abgedunkelten Raum geführt und frühstückt dort. An einem Tisch konnten maximal sechs Personen sitzen und wir wurden von einer sehbehinderten Frau namens Monika bedient, welche sich im Dunkeln ohne jegliche Hilfsmittel zurechtfand. Zu Beginn wurden wir im Dunkeln zu unseren Plätzen geführt, wo bereits ein gedeckter Tisch mit Semmeln, Wurst, Käse, diversem Gemüse, Marmeladen und vielem mehr auf uns wartete. Monika brachte je nach Wunsch noch eine Tasse Tee, Kaffee oder Kakao. Im Anschluss an diesen ersten Gang wurde uns ein Lachs- oder Spinatcroissant, eine Süßspeise wie etwa ein Krapfen oder ein Blätterteiggebäck mit Marmelade und ein Erdbeer-Rhabarber-Smoothie serviert.

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Nach ca. 1 ½ Stunden wechselten die Gruppen und wir wurden aus dem abgedunkelten Raum wieder ans Tageslicht geführt. Nachdem jede Gruppe das Frühstück und auch den Workshop bewältigt hatte, kamen alle SchülerInnen wieder zusammen in den Sitzungssaal, wo mit den Betreuerinnen und den Mitarbeiterinnen darüber gesprochen wurde, was uns gut gefallen hatte und was eher weniger. Ferner taten auch die sehbehinderten Frauen ihre Meinung kund, wie wir uns sowohl beim Frühstück als auch bei dem Workshop verhalten hatten. Nach dieser kurzen Diskussionsrunde verabschiedeten wir uns von den netten Damen des Blinden- und Sehbehindertenverbands Steiermark und fuhren mit dem Zug wieder nach Leoben zurück.

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Mir persönlich und auch meinen Klassenkolleginnen und -kollegen hat dieser Tag besonders gut gefallen, vor allem das Frühstück im Dunkeln. Uns wurde bewusst, dass es diese Menschen trotz zahlreicher Hilfsmittel nicht leicht im Leben haben und dennoch den Spaß am Leben nicht ganz verlieren. Weiters haben wir SchülerInnen jetzt noch mehr Respekt vor Personen mit einer Sehbehinderung und durch das Frühstück im Dunkeln wurde uns bewusst, wie froh wir darüber sein können, noch unser Sehvermögen zu besitzen.
An dieser Stelle möchte ich ein herzliches Dankeschön an Frau Prof. Schopf aussprechen, welche diesen gelungenen Ausflug organisiert und auch begleitet hat.