eu ausstellung

Auch dieses Jahr war an unserer Schule wieder die Wanderausstellung „EUROPA – was ist jetzt?“ zu Gast. Von 5.2. bis 15.2. 2018 konnten sich mehrere Schulklassen die 17 Rollups in der Aula ansehen, einzelne Themen bearbeiten sowie mit Begleitfoldern ein Basiswissen erarbeiten oder vertiefen.

Den Abschluss dieses Projektes, das an mehreren österreichischen Schulen stattfindet, bildete am DO vor den Semesterferien eine Abschlussdiskussion mit Mag. Stefan Börger vom Referat Europa und Außenbeziehungen (Land Steiermark).

eu ausstellung

Nach einem einleitenden Kurzvortrag zu den wichtigsten EU-Institutionen stellte sich der Referent den Fragen mehrerer Schüler und Schülerinnen der 5./6. sowie 7. Klassen.
Das Thema „Überregulierung“ war auch hier ein aktuelles - doch die Zeit der „Gurkenkrümmung“, so wurde uns bewusst, ist lange vorbei: Jene „berühmte“ Verordnung Nr. 1677/88, zur Festsetzung der Qualitätsnormen von Gurken vor fast 30 Jahren erlassen, ist bereits 2009 außer Kraft getreten. Umgesetzt wird sie übrigens im Handel vielfach immer noch – und das freiwillig! Auch das Rauchen, so wurde klar, könne „die EU“ nicht direkt verbieten, aber über den Arbeitnehmerschutz in Lokalen Druck machen.

eu ausstellung3

Für Aufregung sorgte jedoch die Tatsache, dass die EU im Bereich Lebensmittelsicherheit nun offenbar den Pommes an den Kragen möchte: Ab 2018 soll eine Verordnung sicherstellen, dass das beliebte Fast food nicht zu viel krebserregendes Acrylamid enthält.

Dass die Briten ihre Fish and chips in naher Zukunft nach eigenem Ermessen zubereiten dürfen, wurde in der anschließenden Brexit-Debatte nicht vertieft. Jedoch sind die finanziellen, regionalen (Grenze Irland/Nordirland) und rechtlichen Folgen des bevorstehenden Austritts der Briten aus der EU erörtert worden.

Festgehalten wurde wiederholt, dass der Europäischen Union letztlich nur jene Kompetenzen zukommen, die ihr die Mitgliedsstaaten zuerkennen. Auch hinsichtlich der „Gewichtigkeit“ der Stimme kleinerer Staaten kommt Österreich mit 10 Stimmen im EU- Ministerrat (Ratsvorsitz 2. Hälfte 2018) im Vergleich zu Deutschland und Frankreich (je 29) nicht schlecht weg.
Beim Thema Zukunft der Union wurden die Teilnehmer mit den fünf von der Kommission vorgelegten Szenarien vertraut gemacht. Bei einer spontanen Abstimmung fand das vierte Szenario, nach dem sich die EU- Zusammenarbeit auf noch zu präzisierende „essenzielle“ Bereiche konzentrieren, diese aber effizienter erfolgen solle, die größte Zustimmung.
Nicht ungehört blieb schließlich der Hinweis des Referenten auf die Friedens-Dimension der europäischen Integration. Dass der Gründung der EU bei all ihren Schwächen die historisch längste Friedensperiode der meisten europäischen Staaten folgen sollte, hätten deutsche, französische und auch österreichische Jugendliche in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg wohl nicht vorhergesagt.

Ein herzliches Dankeschön dem Vortragenden, allen teilnehmenden Diskutant/innen und allen Kolleginnen und Kollegen, die die Ausstellung im Rahmen des Unterrichts besucht haben.